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Original-Oldtimerszene - Flugzeuge aus der ehemaligen DDR
 

Das Werk 806 VEB Apparatebau Lommatzsch war in der DDR für die Entwicklung, Erprobung und Serienfertigung von Segelflugzeugen zuständig.
 
Anmerkung:
Die Auszüge aus den Zeitschriften "Aerosport" und "Deutsche Flugtechnik", 4. Jahrgang (1960), Heft 2, stellte uns freundlicherweise Gerhard Maleschka zu Verfügung.

 

FES-530 "Lehrmeister"

Segelflug-Doppelsitzer FES 530 "Lehrmeister" beim Start.
Segelflug-Doppelsitzer FES 530 "Lehrmeister" beim Start.

Die Kontruktion des Flugzeugs erfolgte 1953 noch im VEB Waggonbau Gotha. 1954 wurde die Produktion zum VEB Apparatebau Lommatzsch verlagert. Im gleichen Jahr wurde der Erstflug der FES-530 (FES = Forschungs- und Entwicklungsstelle), ein Flugzeug in Ganzholzausführung mit abgestrebtem Tragflügel, vorgenommen.
 
Die verschiedenen Typen wurden nach Syrien, Dänemark, Ägypten und Kuba exportiert. Das Flugzeug wurde als Schul- und Übungssegelflugzeug in Holzbauweise für die Anfangs-, Leistungs- und Thermikschulung sowie für die Gefahreneinweisung konzipiert.
Alle drei Flugzeuge hatte ein gefedertes Rad (350 x 135) mit Kufe und Sporn.
 
Technische Daten FES-530 FES-530/I FES-530/II
Spannweite 17,00 m 17,00 m 15,00 m
Flächeninhalt 19,00 m² 19,00 m² 17,93 m²
Flügelstreckung 15,20 15,20 12,54
Profiltiefe innen 1,80 m 1,80 m 1,80 m
Profiltiefe außen 0,45 m 0,45 m 0,607 m
Profil innen Gö 549 Gö 549 Gö 549
Profil außen Gö 676 Gö 676 Gö 676 mod.
Flächenbelastung 18,9 - 26,3 kg/m² 17,9 - 25,3 kg/m² 18,4 - 26,2 kg/m²
Länge 7,95 m 7,95 m 7,95 m
Leergewicht 300 kg 280 kg 270 kg
Zuladung 200 kg 200 kg 200 kg
Beste Gleitzahl 24 bei 85 km/h 26 bei 78 km/h 23 bei 83 km/h
Geringstes Sinken 0,85 m/s bei 72 km/h 0,80 m/s bei 74 km/h

0,95 m/s bei 72,5 km/h

Landegeschwindigkeit 58 km/h 58 km/h 58 km/h
Maximal zulässige Geschwindigkeit 200 km/h 200 km/h 200 km/h
Windenschlepp max. 100 km/h max. 100 km/h max. 100 km/h
Flugzeugschlepp max. 130 km/h max. 130 km/h max. 130 km/h
Erstflug 1954 1959 1959
Hergestellt 100 22 101

Daten überwiegend aus "Deutsche Flugtechnik", 4. Jg. (1960), Heft 2
 
 

 

FES-530 "Lehrmeister"

FES-530
FES-530, ein Hochdecker mit hintereinander angeordneten Sitzen, wobei der hintere Sitz erhöht ist. Es war ein abgestrebter Hochdecker gewünscht, bei dem weitgehend einheimische Werkstoffe Verwindung finden und einfache Reparaturen durch die Fluggruppen möglich sein sollten.
FES-530 Vorderansicht
Deutsche Flugtechnik, 4.JG 1960
FES-530 Oberansicht
Die Instumentierung beinhaltete einen Fahrtmesser, kombinierten Grob- und Feinhöhenmesser, je ein Variometer für die Anzeigebereiche 0 - 5 m/s und 0 - 15 m/s, einen Kompass und einen elektrischen Wendeanzeiger.
Die Instumentierung beinhaltete einen Fahrtmesser, kombinierten Grob- und Feinhöhenmesser, je ein Variometer für die Anzeigebereiche 0 - 5 m/s und 0 - 15 m/s, einen Kompass und einen elektrischen Wendeanzeiger.
Bremsklappe und Störleiste am "Lehrmeister
Bremsklappe und Störleiste am "Lehrmeister
Aufbau der Tragfläche
Aufbau der Tragfläche. Die Tragfläche enthält einen Doppel-T-Holm aus lamellierten Kieferngurten mit Sperrholzsteg und eine diagonalbeplankte Sperrholztorsionsnase.

Bremsklappe und Störleiste am "Lehrmeister
Hand- und Fußsteuer sind für beide Sitze gekoppelt. Der hintere Steuerknüppel kann für Passagierflüge abgenommen werden. Der hintere Sitz ist etwas erhöht angeordnet.
Aufbau der Tragfläche
Die Betätigung der Querruder und der Bremsklappen erfolgt durch Stoßstangen. Höhenruder und Trimmruder werden durch Stoßstanden und Seile betätigt.

 
 
 

FES-530 "Lehrmeister" I

FES-530 I
Die Streben wurden entfernt, sodass die Leistungen und das Rüstgewicht verbessert werden konnten. Das Leergewicht wurde um 20 kg gesenkt, die beste Gleitzahl und das geringste Sinken verbesserten sich. Das Flugzeug konnte mit 15 m und mit 17 m Spannweite geflogen werden. Teilweise wurden bei nicht tragenden Teilen Glasfasern verwendet.

FES-530 I Vorderansicht
FES-530 I Oberansicht

FES-530 "Lehrmeister" II

FES-530 II
Geringes Gewicht sowie Handlichkeit im Betrieb und bei der Unterstellung, verbunden mit geringeren Anschaffungskosten, sind im Schulbetrieb angesagt.
Außerdem ist für einfachen Kunstflug ein Flugzeug mit 15,0 m Spannweite vorteilhafter.
Das Flugzeug wurde bei VEB Apparatebau Lommatzsch 1959 gebaut.
Das Flugzeug wurde bei VEB Apparatebau Lommatzsch 1959 gebaut. Es ist zweisitzig und hat eine Spannweite von 15,00 m bei einer Flügelfläche von 17,93 m².

LOM-Libellen

Auftraggeber für die "Libelle" war der Zentralvorstand der GST. Er verlangte eine Gleitzahl von mindestens 30. Aus technologischen Gründen kam nur die Holzbauweise in Betracht, die "neben günstiger Materiallage" leichte Reparaturmöglichkeiten bot.
(Anmerkung: Die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) war eine vormilitärische Jugendorganisation in der DDR. Diese Gesellschaft bestand aus 9 Verbänden. Der Flug- und Fallschirmsportverband (FFSV) sollte u. a. für den Flugsport die erforderlichen Mittel wie Flugzeuge und Funkgeräte zur Verfügung stellen.
Anscheinend war die DDR schon in den 50er-Jahren bemüht, hauptsächlich Material aus dem Inland zu verwenden, um Importe zu vermeiden. Vermutlich waren die hierfür notwendigen Devisen rar).

 
Es wurde mit einem Fluggewicht von 330 kg bei 60 bis 100 kg Zuladung projektiert. Auf eine Mitführung von Wasserballast wurde aus Gewichtsgründen verzichtet. Der Rumpf musste den FAI-Bestimmungen für die Standard-Klasse entsprechen. Deshalb wurde auf ein einziehbares Rad verzichtet.
 
Techn. Daten LOM 57 "Libelle" LOM 57/I "Libelle" LOM 58 "Libelle-Standard" LOM 58/I "Libelle-Standard" LOM 58/II "Libelle-Laminar"
Spannweite 16,50 m 16,50 m 15,00 m 15,00 m 16,50 m
Flächeninhalt 14,85 m² 14,85 m² 13,76 m² 13,76 m² 14,85 m²
Flügelstreckung 18,35 18,35 16,35 16,35 18,35
Profiltiefe innen 1,20 m 1,20 m 1,20 m 1,20 m 1,20 m
Profilt.außen 0,60 m 0,60 m 0,65 m 0,65 m  
Profil innen Gö 549 mod. Gö 549 mod. Gö 549 mod. Gö 549 mod. NACA 65-615,5
Profil außen Gö 549 Gö 549 Gö 549 Gö 549  
Flächenbelast. pro m²

19,5 - 22,3 kg 19,5 - 22,2 kg 19,6 - 22,8 kg 19,6 - 22,8 kg 25,6 kg
Länge 6,80 m 6,60 m 6,80 m 6,60 m 6,60m
Leergewicht 230 kg 230 kg 210 kg 210 kg 280 kg
Zuladung 100 kg 100 kg 90 kg 90 kg 100 kg
Beste Gleitzahl 30 bei 78 km/h 31,5 bei 78 km/h 27 bei 75 km/h 28,5 bei 78,5 km/h 36 bei 88 km/h
Geringstes Sinken 0,67 m/s bei 70 km/h 0,66 m/s bei 68 km/h 0,70 m/s bei 70 km/h 0,73 m/s bei 74 km/h 0,65 m/s bei 76 km/h
Landegeschw. 50 km/h 50 km/h 50 km/h 50 km/h 62 km/h
Maximalgeschwindigkeit 200 km/h 200 km/h 200 km/h 200 km/h 200 km/h
Windenschlepp max. 100 km/h max. 100 km/h max. 100 km/h max. 100 km/h max. 100 km/h
Flugzeugschlepp max. 130 km/h max. 130 km/h max. 130 km/h max. 130 km/h max. 130 km
Hergestellt 13 11   67  

Daten überwiegend aus "Deutsche Flugtechnik", 4. Jg. (1960), Heft 2.
 

LOM 57/I "Libelle"

Das Instrumentenbrett wurde kleiner und ohne Metallteile gestaltet. Hinter dem Pilotensitz wurde ein Stauraum eingerichtet.
Das Instrumentenbrett wurde kleiner und ohne Metallteile gestaltet. Hinter dem Pilotensitz wurde ein Stauraum eingerichtet.
LOM 57-I Vorderansicht
Die großen Tragflächen konnten ohne Änderungen gegen die 15 m-Varianten gewechsel werden. Dadurch war ein Einsatz in der offenen und der Standardklasse möglich. Es war möglich, Teilradverkleidungen aus Glasfaser-Laminat zu installieren.
LOM 57-I Draufsicht
Cockpit der LOM 57/I "Libelle"

LOM 58/I "Libelle Standard"

LOM 58-I Vorderansicht
Wie beim Lehrmeister wurden auch die Libellen so entwickelt, dass die Tragflächen austauschbar waren. Bei den Tragflächen wurden anstatt von Randbögen Endkeulen aus Glasfaser-Laminat angebracht. Ein Holzverschleißteil sollte den Flügel und die Querruder vor Bodenberührung schützen. Die Bugkufe wurde vergrößert. Die Bugkufe wurde vergrößert.
Endkeule an der Tragfläche der LOM 58/1 "Libelle Standard". Deutlich ist das Holzverschleißteil zu erkennen.
Endkeule an der Tragfläche der LOM 58/1 "Libelle Standard".
Deutlich ist das Holzverschleißteil zu erkennen.
LOM 58-I Vorderansicht

Gehard Maleschka hat uns informiert (19.07.2010), dass er eine LOM 58/I "Libelle Standard" erworben hat. Sie hat die Werk-Nr. 95 und dürfte somit eine der letzten sein, die bei VEB Apparatebau Lommatzsch gebaut wurden. Allerdings stehen umfangreiche Restaurierungsarbeiten an, da alle Rippen neu verleimt werden müssen. Deshalb muss die Torsionsnase geöffnet, neu verleimt und wieder geschlossen werden.
Die LOM 58/I "Libelle Standard" hat insgesamt 1926 Starts bei einer Flugzeit 1034 Stunden. Die letzte große Überholung fand 1984 statt zur weiteren Zulassung für insgesamt 25 Jahre seit Herstellung 1962. Bei dieser Zwischenüberholung wurde die gesamte Bespannung entfernt und insbesondere die Verleimungen auf Verwendung von Rothärter kontrolliert.
 
Zum Transport konnte das Höhenruder an das Seitenleitwerk angeklappt werden.
Bis 1987 war das Flugzeug im Einsatz. Seitdem ist das Flugzeug konserviert.
 
Zum Transport konnte das Höhenruder an das Seitenleitwerk angeklappt werden. Beim Klappen der beiden Höhenruderhälften erfolgt die Steuerverbindung automatisch.
 
Um die Bodenfreiheit zu zu vergrößern hat das Höhenruder V-Stellung.

LOM 58/II "Libelle Laminar"

Die Flügelform entspricht der normalen Libelle. Erstmals wurde ein Laminarprofil verwendet, und zwar das NACA 65-615,5.
Die Wölbklappen können auch als Start- und Landehilfe verwendet werden. Durch eine Metallkaschierung der Oberfläche mittels Duraluminfolie wurde eine ausgezeichnete Oberfläche erreicht.
 


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