Hinweise zum Flächenbau
Styroporflächen
Für die Beplankung verwende ich seit Jahren Abachi-Furnier mit einer Dicke von 1 mm. Obwohl das Furnier schwerer als Balsaholz ist, hat es gegenüber Balsa gewichtige Vorteile: Preisgünstiger, stoßfester, stabiler. Außerdem ist in der Regel keine Schäftung notwendig, da es in Breiten bis ca. 40 cm und Längen bis 300 cm erhältlich ist. Außerdem besteht kaum Gefahr, die Beplankung beim Zuschleifen der Nasenleiste und des Randbogens zu beschädigen. Das Furnier lässt sich mit einem relativ groben Schleifpaper bearbeiten. Ich verwende sogar einen Schwingschleifer! Vor Verkleben mit dem Styroporkern das Furnier auf der Klebeseite mit einem Klarlack behandeln, da ansonsten zuviel Epoxidharz benötigt wird und Harz sogar auf die Außenfläche des Holzes gelangen kann, sodass beim Pressen ein Verkleben mit dem Styropor-Negativ erfolgt.
Vorteile bringt Furnier auch bei einem Flächenbruch. Beispiel: Die Fläche ist im äußeren Flügeldrittel gebrochen; in einem Bereich ohne Gewebeeinlage. Fläche auf dem Rücken in das Styropor-Negativ legen (Folie zwischen Fläche und Styropor legen). Beide Teile stumpf verkleben. Flächen belasten, damit sie keinen Verzug erhalten. Nach dem Austrocknen von unten einen Schlitz der Länge nach in die Fläche schneiden (i. d. R. maximal 15 cm). Eine Leiste in der ganzen Flächenhöhe einpassen und mit eingedicktem Epoxidharz einharzen. Ober- und Unterseite verspachteln und schleifen. Dank Furnier ist ein Verschleifen ohne die Gefahr einer Delle problemlos möglich. Fertig zum Bespannen.
Aufbau einer Fläche mit 2 m Länge – Spannweite des Modells ca. 4,15 m

Es empfiehlt sich, die Endleiste oben und unten mit einer Lage Glasgewebeband, 2 oder 3 cm breit, 225 g / m² zu verstärken. Hierdurch wird insbesondere bei dünn auslaufenden Profilen eine ausreichende Stabilität erreicht. Außerdem kann die Endleiste besser zugeschliffen werden.
Zur Erhöhung der Biegesteifigkeit ist es bei dieser Spannweite lediglich notwendig, den Holm entsprechend zu verlängern. Allerdings sollten sich bei Scale- und Semi-Scale-Seglern die Tragflächen im Flug in gewissem Maße durchbiegen. Ansonsten sind Mattenbelegung und Dimensionierung des Holmes dem Einsatzzweck des Modells anzupassen.


SB 9, Baujahr 1985, Spannweite 7,33 m, Anschlussrippe 32,5 cm. Das Modell wurde für Flug in der Ebene, F-Schlepp und Thermikeinsatz konzipiert. Verwendet wurde ein Holm mit ca. 1 cm Dicke über die gesamte innere Flächenhälfte von ca. 2,15 m. In diesen Holm (Holm wurde entsprechend ausgefräst) ist das Stahlband für die Flächenaufnahme im Rumpf eingeharzt und außen ist ein Flachstahlrohr eingelassen, um die Außenfläche mittels Stahlband anzustecken. In der Außenfläche befindet sich lediglich noch ein kurzes Holmstück mit dem eingeharzten Flachstahlrohr.
Das Flugzeug wiegt insgesamt 11.060 g, davon die Flächen 4.750 g. Bei einem Flächeninhalt von 172,64 dm² beträgt die Flächenbelastung 64 g / dm².

Slingsby-Kestrel: Spannweite 7,60 m; Baujahr 1990 / 1991; Landeanflug auf den Modellflugplatz Durlangen.

Slingsby-Kestrel; Maßstab 1:2,5; im Thermikflug
Unsere Slingsby-Kestrel wurde für sämtliche Einsatzzwecke und somit äußerst belastbar, ausgelegt. Wie bei der SB 9 besteht jede Fläche aus 2 Teilen. Die Außenflächen haben eine Länge von je ca. 1,60 m. Die Innenflächen bestehen aus 2 Styroporteilen mit einer Länge von 92 cm und 115 cm. Verwendet wurde ein Holm mit 7,5 mm Dicke. In der inneren Flächenhälfte von 92 cm wurde der Holm „aufgedoppelt“, sodass eine Holmdicke von 15 mm entstand. In dieses „Sandwich“ wurde das Stahlband für die Flächenaufhängung eingelassen. Die Außenflächen sind wie bei der SB 9 steckbar gefertigt.
Das Flugzeug wiegt insgesamt 16.780 g; die Flächen haben ein Gewicht von ca. 8.000 g.

Für den Schlepp des Flugzeugs reichte eine Piper von Toni Clark mit ZG 62!